Titelseite Heft 3/2018


Das große Ganze

Porträt

Liebe Leserinnen und Leser,

täglich lesen wir in den Medien von den großen Problemen dieser Welt. Und nicht so selten wundert man sich über die Prioritäten dieser Probleme. Sind es wirklich die Trinkhalme, die die Meere mit Plastik zumüllen? Und sterben wirklich Leute, wenn Autos mit Dieselmotoren umherfahren? So wird es uns regelmäßig suggeriert, weil im Gerangel der Lobbyisten-Interessen von Umweltverbänden, Industrie und Politik die Sicht auf das große Ganze anscheinend völlig verloren geht. Am Ende werden dann oft fragwürdige Regeln erlassen.

Sehr viel übersichtlicher ist der Mikrokosmos eines AV-Dialog-Leinwandfestivals. Aber auch hier gibt es unterschiedliche Interessen. Z. B. möchte der Autor eines Wettbewerbsbeitrages diesen natürlich auf der Leinwand sehen. Das ist völlig verständlich, vor allem, wenn der Beitrag speziell für den Wettbewerb produziert wurde. Ein Besucher des Festivals ist dagegen an einem guten und unterhaltsamen Programm interessiert und ist froh, wenn weniger gelungene Werke gar nicht erst auf die Leinwand gelangen. Ein Veranstalter hat wiederum die langfristige Planung des Programmablaufs, eines attraktiven Rahmenprogramms und einer ordentlichen Verpflegung im Fokus. Und er ist es auch, der das „große Ganze“ eines Festivals im Blick haben muss und zwischen den verschiedenen Interessenlagen abzuwägen hat. Es ist nahezu unvermeidlich, dass nicht alle Beteiligten damit zufrieden sind.

Veränderungen bringen neben Chancen immer auch einige Risiken mit sich. Nichts zu verändern, ist ebenfalls riskant, denn allzu eingefahrene Pfade führen irgendwann in die Langeweile und ins Desinteresse.

Die Umfrage zu den Änderungen des Leinwandfestivals in Freiberg ergab, dass die Meinungen unterschiedlich sind, dass es aber Tendenzen gibt, wie wir künftige Festivals gestalten sollten. Darüber einen (AV-)Dialog zu führen, ist wichtig. Schreiben Sie ihre Meinung an den Vorstand oder die Redaktion, damit wir vernünftige Regeln aufstellen können. Den Anfang dazu lesen Sie ab Seite 20.

Herzliche Grüße

Unterschrift

Klaus Fritzsche