Titelseite Heft 1/2019


Foto und AV

Porträt

Liebe AV-Freunde,

wir alle schauen uns gelegentlich Bilderausstellungen an und genießen es, mit Muße die einzelnen Bilder zu betrachten, unabhängig davon, ob es ein übergeordnetes Thema gibt oder nicht. Ganz ähnlich empfinden wir beim Betrachten eines guten Fotobuchs. Schauen wir dagegen eine AV-Schau oder einen Film an, ist die Zuschauererwartung automatisch eine andere. Wir können nicht selbst entscheiden, wie lange wir ein Bild betrachten, wir sind dem Autor „ausgeliefert“ und erwarten eine kurzweilige und interessante Darbietung.

Es gibt etliche Fotoclubs, die sich neben der eigentlichen Fotografie auch mit der Audiovision beschäftigen. Das ist löblich, denn es bedeutet für den Zuschauer einen Mehrwert. Das sollte es zumindest. Auf öffentlichen Veranstaltungen der Clubs, auf denen die audiovisuellen Werke der Mitglieder vorgeführt werden, zeigt sich dann aber manchmal, dass einige Autoren nur in fotografischen Dimensionen denken und mehr oder weniger nur eine Fotoausstellung auf der Leinwand präsentieren. Das sind oft genau die Autoren, die den AV-Dialog (noch) nicht lesen.

Mediengestaltung ist vielschichtig und beschränkt sich nicht aufs Bilderzeigen mit Musik. Für den ersten Qualitätssprung sind andererseits gar nicht so viele Überlegungen notwendig. Eine Struktur, ein roter Faden, ein wenig Abwechslung – dann bleibt der Zuschauer interessiert und bei der Stange. Wie das geht, ist in diesem Heft im Abschnitt Gestaltung in zwei Artikeln nachzulesen. Lesen allein bringt aber nichts, man muss es auch umsetzen. Die Autoren, die den AV-Dialog schon länger lesen, helfen sicherlich dabei.

Herzliche Grüße

Unterschrift

Klaus Fritzsche